Digitalisierung im Handwerk ist auf den meisten Veranstaltungen bei denen ich vor Ort bin, in irgendeiner Form ein Thema. Nicht zuletzt durch mich, da die Digitalisierung im Handwerk natürlich auch mein Themenfeld Mitarbeitergewinnung erheblich beeinflusst.
Was ich häufig beobachte: Der Begriff “Digitalisierung” ist in den Köpfen der meisten Menschen überhaupt nicht definiert. Was bedeutet Digitalisierung eigentlich? Und am wichtigsten:
Was bedeutet sie für dein Handwerk und dein Unternehmen?
Mit diesem Artikel möchte ich diesbezüglich etwas Licht ins Dunkel bringen! 🙂
Ich werde dir in diesem Artikel einerseits die vier großen Bereiche der Digitalisierung vorstellen und dir andererseits erläutern, in wie weit die einzelnen Bereiche aus meiner Sicht für deine Mitarbeitergewinnung relevant sind.
Zur Info: Ich bin nicht unter die Digitalisierungsexperten gegangen. 😉
Die vier Bereiche der Digitalisierung hat mir Christoph Krause (Kompetenzzentrum digitales Handwerk) in unserem gemeinsamen Podcastinterview vorgestellt. In einem dieser Bereiche kenne ich mich sehr gut aus, weil er komplett in mein Themengebiet Mitarbeitergewinnung fällt.
Von zwei Bereichen habe ich ein bisschen und von einem NULL Ahnung.
Was mich natürlich nicht darin hindert, diese wichtigen Infos hier mit dir zu teilen! 😉
Los geht’s...
Wird deine Branche durch digitale Geschäftsmodelle berührt oder ist sie vielleicht sogar durch digitale
Geschäftsmodelle gefährdet? Natürlich sagen viele Handwerker: “Was ich mache, kann kein Computer!” – und in vielen Fällen haben sie damit absolut recht.
In absehbarer Zeit werden uns weiterhin Menschen die Haare schneiden und unsere Abflüsse reparieren.
Wie schnell jedoch ganze Branchen digital ersetzt werden können, siehst du jedoch sehr schön an den Videotheken.
Diese sind vollständig durch Streaming-Anbieter (Netflix, Amazon etc.) ersetzt worden.
Zugegeben: Diese Dienstleistung ist weit weniger komplex als ein Handwerk.
Folgende Überlegung ist aber vielleicht auch für dich interessant: Kannst du dein bestehendes Geschäftsmodell durch ein digitales ergänzen oder ausbauen? Kannst du Dienstleistungen digital neu erschaffen oder auf anderem Wege verkaufen? Auf diese Weise kann ein vollständig neuer Markt entstehen – auch für den Fall, dass es in deiner Branche auch irgendwann mal ein “Netflix” oder “Uber” gibt – alles im Bereich des Möglichen.
Den aktuellen Einfluss dieses Bereichs der Digitalisierung auf deine Mitarbeitergewinnung schätze ich als (noch) relativ gering ein. Natürlich kann ein spannendes digitales Geschäftsmodell dich als Arbeitgeber attraktiver machen, aber andere Bereiche spielen derzeit eine noch größere Rolle, wie z. B. der Bereich #2.
Alles was in deinem Unternehmen passiert ist ein Prozess. Materialbestellung, Termine machen, Zeiterfassung, Rechnung schreiben, Dokumentation usw. Wir erleben gerade den Beginn einer umfassenden Prozessdigitalisierung im Handwerk oder besser gesagt, wir erleben sie überall.
Manche Unternehmen sind schon sehr weit, andere fangen gerade erst an. Sicher ist: Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten und wird jedes Handwerksunternehmen – egal welcher Branche – betreffen. In Zukunft (zum Teil auch schon heute) wird dein Montagefahrzeug die Schrauben bestellen, die Drohne das Aufmaß übernehmen und dein Chatbot die Kunden beraten, bevor sie überhaupt zu dir kommen. Intelligente, miteinander kommunizierende Systeme steuern die Abläufe – und das ist gut so! Denn das verschafft dir als Unternehmer und deinen Mitarbeitern die Zeit, das zu tun, womit ihr wirklich Geld verdient und wirklich Werte schafft: HANDWERKEN!
Der aktuelle Einfluss dieses Bereichs ist extrem hoch. Die meisten Mitarbeiter (und auch Chefs) klagen über zu hohe Arbeitsbelastung, Streß und die damit verbundene Hektik und Fehleranfälligkeit.
Hier können gut durchdachte, digitale Prozesse Abhilfe schaffen. Wer hier gut aufgestellt ist, macht sich als Arbeitgeber extrem attraktiv. Argumentation: weniger Streß und Überstunden, angenehmeres Arbeiten, besseres Klima etc.). Da werden die meisten Fachkräfte sehr hellhörig.
So, nun kommen wir zu meinem großen “Steckenpferd” der Digitalisierung im Handwerk – der Kommunikation.
In der internen und externen Unternehmenskommunikation gibt es hier riesige Möglichkeiten, die die meisten Handwerksunternehmen derzeit nur oberflächlich nutzen (wenn überhaupt!). Frag’ dich selbst:
Wie nutzt du die digitalen Möglichkeiten die sich dir bieten, um dein Unternehmen zu präsentieren und dich zu vernetzen? Ich denke an Schlagworte wie: Video, LIVE-Video, Podcast, Social Media, Social-Advertising, Bloggen, Messenger-Marketing, E-Mail-Marketing, Plattformen usw.
Wenn du jetzt denkst: “Hey, ich bin Handwerker und kein Marketer!”, ist das dein gutes Recht. Doch mindestens(!) eine Person in deinem Unternehmen sollte diese Dinge auf dem Schirm haben – am besten ALLE!
RIESIG! Es gilt die Prämisse: “Wer dich nicht kennt, kann nicht für dich arbeiten!”.
Und es gibt für dich als Handwerksunternehmer keine bessere Möglichkeit, um Reichweite für deine Arbeitgebermarke zu erzielen, als die digitale Kommunikation. Genau wie in allen anderen Bereichen der Digitalisierung im Handwerk braucht es natürlich auch hier eine klare Strategie.
Einfach mal drauf los führt in den wenigsten Fällen zum Ziel. Das Gute dabei: Dieser Bereich kann, wenn er vom ganzen Team gelebt und praktiziert wird, riesigen Spaß machen.
Was wiederum auch nicht zum Schaden deiner Anziehungskraft als Arbeitgeber ist. 🙂
Ich muss – wie oben bereits erwähnt – zugeben, dass ich über diesen Bereich so gut wie nichts weiß.
Ich habe selbst keinerlei Ahnung von Robotern oder 3D-Druck. Im Gespräch mit meinem (nennen wir es “Co-Autor”) Christoph Krause, wird aber auch mir klar, in wie vielen Bereichen des Handwerks die Produktion schon stark digitalisiert ist.
Der Metallbau kommt mir noch schnell selbst in den Sinn, aber auch Konditoren arbeiten inzwischen mit 3D-Druckern!
Nicht jeden Handwerksbereich wird die digitale Produktion in naher(!) Zukunft treffen, doch die technische Entwicklung ist gerade exponentiell.
Das heißt: SAG NIEMALS NIE!
Diesen Faktor sehe ich ähnlich wie den Faktor #1. Natürlich kann es für potenzielle Mitarbeiter sehr attraktiv sein in einem Unternehmen mit tollem Maschinenpark zu arbeiten.
Doch bevor du jetzt zwei Millionen in einen Laser investierst, versuch’s erstmal mit 500 oder 1.000 € für eine gute Mitarbeiter-Infoseite auf deiner Homepage.
Wie du siehst, ist die Abgrenzung der einzelnen Bereiche nicht starr, sondern die “Grenzen” sind durchaus fließend. Dennoch solltest du dir überlegen, welche Bereiche und Maßnahmen für dein Unternehmen und seine Ziele kurzfristig relevant sind und welche höchstens langfristig zum Tragen kommen. Insbesondere zum Thema Mitarbeitergewinnung wirst du um einige Bereiche der Digitalisierung im Handwerk nicht herum kommen.
Christoph Krause ist Designer, Digitalisierungsexperte und Schnellredner.
Als Mitarbeiter der Handwerkskammer Koblenz ist er Teil des Teams “Kompetenzzentrum Digitales Handwerk” und berät Handwerksunternehmen bei digitalen Projekten. Alles was ich inhaltlich zu diesem Thema nicht wusste stammt aus seinem Munde 😉 – dafür DANKE!
Mehr über Christoph:
https://www.christophkrause.com
https://handwerkdigital.de (hier findest du auch viele Beispiele!)
HINWEIS:
Das Podcastinterview mit Digitalisierungsexperte Christoph Krause findest du hier
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