Der Fachkräftemangel ist selten schuld, wenn Unternehmen keine Mitarbeiter und Azubis gewinnen. So, jetzt ist es raus!
Der Fachkräftemangel wird sehr häufig nur als Ausrede benutzt, um die eigenen Versäumnisse in der Mitarbeitergewinnung zu kaschieren. (Und ja, Ausnahmen bestätigen hier die Regel …)
Denn viele Unternehmen befolgen die “5 Tipps”, mit denen du garantiert keine Mitarbeiter und Azubis gewinnst.
Du vielleicht auch?
Nimm dir kurz Zeit für diesen Artikel und finde es heraus.
Vorwarnung: Der Artikel enthält einen großen Schuss Ironie.
Verträgst du das? Dann los …
Du solltest keine Gelegenheit auslassen, um öffentlich über deine Situation zu klagen. Fange am besten schon am Morgen damit an, deine bestehenden Mitarbeiter darüber aufzuklären, wie schlimm doch alles ist und das der Fachkräftemangel dich furchtbar trifft.
Von den faulen und völlig unbrauchbaren jungen Leuten ganz zu schweigen. Durch ständiges Wehklagen kriegst du deine Anziehungs- und Innovationskraft garantiert auf ein unterirdisches Niveau.
Frage dich immer, wer für dich die Kohlen aus dem Feuer holt.
Vorzugsweise beginnst du mit den Berufsverbänden und wartest darauf, dass dir deren Kampagnen neue Mitarbeiter bringen, während du auf deiner Homepage möglichst keine Informationen für potenzielle neue Mitarbeiter bereitstellst.
Zusätzlich verbrennst du noch massenhaft Budget für Werbeagenturen, die dir viele Mitarbeiter in ganz kurzer Zeit versprechen. Natürlich ohne, dass du etwas dafür tun oder verändern müsstest.
Komme bloß nicht auf die Idee, persönlich für dein Unternehmen als Arbeitgeber und Ausbilder in Erscheinung zu treten.
Persönlichkeit ist ein viel zu großer Anziehungsfaktor für Menschen.
Verstecke dich am besten hinter deinem Firmenlogo und Fotos aus der Bilddatenbank. In deinen Stellenanzeigen verwendest du idealerweise kaum persönliche Worte, sondern viele nichts sagende Floskeln mit einer Menge Bulletpoints. Das hat garantiert abschreckende Wirkung.
Früher ging es auch ohne das Internet ist dein Wahlspruch.
Social Media solltest du meiden, wie der Teufel das Weihwasser.
Vor allem darfst du dort nie persönlich in Erscheinung treten, das würde deine Anziehungskraft zu stark erhöhen. Deine Webseite sollte im besten Fall keinen Infobereich für neue Mitarbeiter und Azubis enthalten. Hast du dich doch dazu hinreißen lassen, so eine Seite einzurichten, dann halte sie möglichst unpersönlich und wenig aussagekräftig.
Viel (von anderen Anzeigen abgeschriebener) Text und nur sehr wenige Bilder. Videos sind sowieso tabu. Das macht einen viel zu guten Eindruck.
Fordere im ersten Schritt grundsätzlich eine Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen und allerlei sonstigem Gedöns.
Das hält dir die meisten Anfragen automatisch vom Leib. Sollte sich doch ein Kandidat in dein Postfach verirren, dann lasse ihn erstmal zwei Wochen warten, bevor du reagierst. Sei außerdem überkritisch und lade auf keinen Fall einen Kandidaten ein, der einen Rechtschreibfehler in seinem Anschreiben hat.
Wie versprochen, war das ein sehr ironisch gefärbter Blogartikel.
Doch unter dem ganzen Augenzwinkern schlummert der überaus wahre Kern des Ganzen. Denn viele Unternehmen befolgen diese “5 Tipps” und wundern sich dann über ihren Fachkräftemangel.
Drehe das Spiel einfach um und mache exakt das Gegenteil zu den Tipps in diesem Artikel – wirkt “Wunder”...
Ja, es gibt Unternehmen, die genau das auch umsetzen.
Sie kennen keinen Fachkräfte- oder Nachwuchsmangel.
Vier davon habe ich für mein neues Buch interviewt.
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