Die Fragen im Vorstellungsgespräch zielen sehr häufig darauf ab, die fachliche Eignung eines Kandidaten herauszufinden.
Und die ist wichtig – keine Frage. Doch aus meiner Sicht geht die Persönlichkeit immer vor!
Aus einem einfachen Grund: Die Fähigkeiten lassen sich trainieren, die Persönlichkeit nur sehr bedingt.
Deshalb beschäftigen sich die 12 Fragen für’s Vorstellungsgespräch, die ich dir in diesem Artikel zusammengestellt habe, genau mit dieser Zielsetzung. Wie findest du heraus, ob ein Kandidat zu dir, deinem Unternehmen und deinem Team passt. Das dient übrigens nicht nur zu deinem Vorteil, sondern auch zum Vorteil des Kandidaten!
Legen wir los…
Ein Lebenslauf ist im Grunde nicht mehr, als eine Aneinanderreihung von Stichpunkten. Doch wirklich interessant sind doch sowieso meistens die Dinge, die eben nicht im Lebenslauf stehen. Dann kannst du ja auch einfach mal direkt danach fragen.
Allein an der Auswahl der Geschichte, die dein Kandidat dir über sich erzählt, kannst du schon eine Menge über ihn/sie erfahren.
Ich würde diese Frage ganz bewusst so ergebnisoffen stellen. Auf Nachfrage kannst du dann natürlich je nach Kandidat konkretisieren. Also z. B. bei einem Kandidaten der gerade seine Ausbildung absolviert hat:
“Was war deine größte Herausforderung während der Ausbildung?”
Doch zunächst solltest du die Pause, die vermutlich entsteht einfach mal abwarten und schauen, was für eine Antwort du bekommst.
Natürlich kannst du auch die üblichen Fragen nach den persönlichen Stärken und Schwächen stellen. Doch da bekommst du in den meisten Fällen ohnehin nur die “Standardantworten”. Diese Frage geht in eine ähnliche Richtung, ist allerdings viel offener gestellt.
Hörst du auf diese Frage die Antwort: “Am liebsten mit Kollegen, mit denen ich mich gut verstehe”, frage am besten auf ungefähr diese Weise nach (natürlich mit einem charmanten Lächeln dabei 🙂 )
“Und wie müssen die so sein?”.
Ziel ist es auch wieder herauszufinden, ob der Kandidat grundsätzlich in dein Unternehmen und dein Team passt.
Interessiert sich dein Kandidat für seinen Beruf oder nicht? Sieht er die Zukunft eher positiv oder negativ?
Das sind zwei der Dinge, die du aus den Antworten auf diese Frage heraushören kannst.
Ganz ehrlich: Wer darauf keine gute Antwort hat, passt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu dir und deinem Unternehmen.
Denn wer sich nicht mit deinem Unternehmen auseinandersetzt, sollte auch nicht dort arbeiten.
Auch hier gilt wieder unbedingt: Pause aushalten!
Diese Frage wird vermutlich nicht in all zu vielen Vorstellungsgesprächen gestellt. Deshalb kommt die Antwort vermutlich auch nicht wie aus der Pistole geschossen. Doch wenn sie kommt, kann sie dir eine ganze Menge verraten.
Eines vorab: Mache so einen Anruf nie, ohne das Einverständnis deines Kandidaten!
Ansonsten zielt die Frage einfach darauf ab, die Reaktion deines Kandidaten zu beobachten. Ich persönlich würde auch nicht den Umstand bewerten, ob dein Kandidat seinen jetzigen Chef nun im “Guten” oder “Bösen” verlässt, sondern lediglich die Art und Weise, wie er/sie darüber spricht.
Diese Frage liefert die zwei wichtige Erkenntnisse:
Wenn Erstens positiv ausfällt (und das sollte es natürlich), liefert dir die Antwort eine gute Einschätzung zu deiner Karriereseite und verrät dir natürlich wie dein Kandidat bestimmte Informationen einschätzt und bewertet.
Auch mit dieser Erkenntnisse kannst du wieder Rückschlüsse zu deiner Karriereseite, sowie zum Kandidaten ziehen.
Sagt er/sie dir, was aus seiner Sicht noch an Informationen fehlt, gibt dir das natürlich auch Auskunft über die Prioritäten des Kandidaten.
Diese Frage kannst du auch stellen, wenn das Gehalt, das dein zukünftiger Mitarbeiter mal erhält, bereits feststeht.
Warum? Die Antwort kann dir Erkenntnisse dazu liefern, welche Ambitionen dein Kandidat hat und auch über welches Selbstbewusstsein er/sie verfügt.
Wer nicht von sich selbst überzeugt ist, stellt in der Regel auch keine hohen Gehaltsforderungen.
Wer hierauf keine Antwort weiß, macht vielleicht seinen Job, aber nicht mehr!
Wenn du ein Team aus Leuten zusammenstellen willst, die für ihre Sache brennen, dann sollten das Menschen sein, die auf diese Frage eine Antwort haben.
Eine Sache ist mir zum Abschluss noch einmal sehr wichtig: Es geht nicht darum, mit fiesen Fragen potenzielle Kandidaten aus dem Rennen zu schmeißen. Vielmehr ist es wichtig, wirklich herauszufinden, ob Unternehmen und Kandidat menschlich zusammenpassen. Ist das nicht der Fall, hat keiner von euch beiden etwas davon, wenn ihr einen Arbeitsvertrag schließt!
Noch ein Hinweis: Die 12 Fragen dieses Artikels sind allgemein formuliert.
Das heißt, du solltest sie an die Situation und an den Kandidaten anpassen. Einem potenziellen neuen Azubi stellst du beispielsweise andere Fragen, als einem “alten Hasen” im Beruf.
So viel von mir. Jetzt würde mich natürlich noch interessieren, was deine Lieblingsfrage im Bewerbungsgespräch ist?
Schreibe mir gerne einen Kommentar…
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